Eintrittsalter in Rente – Deutschland 2025

Eintrittsalter in Rente – Deutschland 2025

Maximilian Klein

Von: Maximilian Klein

04.12.2025

In diesem Beitrag erklären wir Ihnen, ab welchem Alter Sie in Rente gehen können und welche finanzielle Folgen ein früherer oder späterer Einstieg hat.

Der Übergang vom Berufsleben in den Ruhestand ist ein entscheidender Schritt. Womöglich stellen auch Sie sich die Frage: Wann kann ich in Rente gehen? Welche finanziellen Folgen hat ein früherer oder späterer Einstieg? Mit diesem Beitrag fassen wir Ihnen den aktuellen Stand in Deutschland (Stand: Oktober 2025), die geplanten Änderungen der Bundesregierung sowie den europäischen Vergleich zusammen.

1. Aktuelle Regelungen zum Regel-Eintrittsalter in Deutschland

Die Regelaltersgrenze in Deutschland wird schrittweise von 65 auf 67 Jahre angehoben. Wer 1964 oder später geboren ist, erreicht die Rente regulär mit 67 Jahren. Davor gilt eine Staffelung:

  • Geburtsjahrgang 1959 → 66 Jahre + 2 Monate
  • Geburtsjahrgang 1960 → 66 Jahre + 4 Monate
  • Geburtsjahrgang 1962 → 66 Jahre + 8 Monate
  • Ab Jahrgang 1964 → 67 Jahre

grafik-altersgrenze.jpg Grafik: Entwicklung der Regelaltersgrenze in Deutschland

2. Vorzeitiger Renteneintritt & Abschläge

Nicht alle wollen oder können bis zum regulären Rentenalter arbeiten. Deshalb gibt es in Deutschland verschiedene Möglichkeiten, früher in Rente zu gehen. Allerdings sind diese fast immer mit dauerhaften finanziellen Abschlägen verbunden.

  • Altersrente für langjährig Versicherte Wer mindestens 35 Versicherungsjahre nachweisen kann, darf bereits ab 63 Jahren in Rente gehen. Allerdings gilt hier ein Abschlag von 0,3 Prozent pro Monat, den man vor der persönlichen Regelaltersgrenze in Rente geht. Das bedeutet: 3,6 Prozent weniger pro Jahr. Diese Kürzung bleibt ein Leben lang bestehen.
  • Altersrente für besonders langjährig Versicherte („Rente mit 63“) Wer auf mindestens 45 Beitragsjahre kommt, hat die Möglichkeit, früher in Rente zu gehen – und zwar ohne Abschläge. Diese Variante wird oft als „Rente mit 63“ bezeichnet. Sie gilt aber nicht für alle gleich: Auch hier wird das Eintrittsalter stufenweise angehoben. Für jüngere Jahrgänge liegt es inzwischen bei 64 Jahren oder mehr.
  • Höhe der Abschläge Die Abschläge summieren sich: Für jeden Monat, den man früher geht, verringert sich die Rente um 0,3 %. Wer vier Jahre vor der Regelaltersgrenze in Rente geht (das sind 48 Monate), muss mit maximal 14,4 % weniger Rente rechnen. Bei hohen Rentenbeträgen kann dies mehrere hundert Euro im Monat ausmachen – und zwar dauerhaft.
  • Praxisbeispiel Ein Arbeitnehmer mit Regelaltersgrenze 66 Jahre und 8 Monate (Jahrgang 1962) möchte bereits mit 63 Jahren in Rente gehen. Das sind 44 Monate früher. Entsprechend wird seine Rente um 13,2 % gekürzt. Diese Kürzung bleibt auch in späteren Jahren bestehen und wirkt sich über die gesamte Rentenbezugsdauer aus.

Abschlag bei vorzeitiger Rente Abschlag bei vorzeitiger Rente

3. Geplante Änderungen (Rentenpaket 2025)

Im Sommer 2025 hat die Bundesregierung ein Rentenpaket beschlossen. Die wichtigsten Punkte:

  • Stabilisierung des Rentenniveaus: mindestens 48 % bis 2031

  • Einführung der „Mütterrente III“: Für vor 1992 geborene Kinder werden nun drei Jahre Kindererziehungszeit anerkannt

  • Einführung einer „Aktivrente“: Steuerliche Vorteile für Rentner, die weiterarbeiten

  • Lockerung des Anschlussverbots: Rückkehr zum alten Arbeitgeber wird erleichtert

  • Wichtig: Eine Anhebung des Renteneintrittsalters über 67 Jahre hinaus ist aktuell nicht geplant.

4. Europa im Vergleich

Ein Blick in die Nachbarländer zeigt, dass Deutschland mit der Anhebung auf 67 Jahre im europäischen Mittelfeld liegt. Während Frankreich nach seiner Reform nun bei 64 Jahren liegt, haben Italien und die Niederlande bereits 67 Jahre als Grenze festgelegt. Spanien bewegt sich derzeit bei etwa 66 Jahren und erhöht schrittweise auf 67 Jahre bis 2027. In vielen Ländern wird das Rentenalter zudem dynamisch an die Lebenserwartung gekoppelt.

Regeleintritt Rente EU Ausland Grafik: Renteneintrittsalter in ausgewählten EU-Ländern (2025)

Gesetzliches vs. tatsächliches Renteneintrittsalter

Auffällig ist der Unterschied zwischen gesetzlichem Renteneintrittsalter und dem tatsächlichen Austrittsalter aus dem Erwerbsleben. Im Durchschnitt der EU liegt die gesetzliche Grenze bei rund 65 Jahren, das tatsächliche durchschnittliche Austrittsalter aber nur bei etwa 61,3 Jahren. Gründe hierfür sind Frühverrentung, gesundheitliche Probleme oder individuelle Vereinbarungen.

regeleintrittsalter-eu-gesetzlich-tatsaechlich.jpg

5. Fazit

Für künftige Rentner gilt: Das Geburtsjahr und die persönlichen Versicherungsjahre sind entscheidend. Ein vorzeitiger Renteneintritt ist möglich, bringt aber dauerhafte Abschläge mit sich, die sich spürbar auf die monatliche Rente auswirken können. Das haben wir Ihnen oben - auch anhand von Grafiken - näher erklärt. Die Bundesregierung setzt aktuell nicht auf eine weitere Anhebung des Renteneintrittsalters, sondern auf Flexibilität und Anreize, länger zu arbeiten. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland im Mittelfeld – Frankreich erlaubt einen früheren Einstieg, während viele Nachbarländer ebenfalls bei 67 Jahren liegen oder das Rentenalter an die Lebenserwartung koppeln.

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